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12. Mai 2011 (km 17.972) Türkei
Zur türkischen Grenze sind es jetzt noch 100 km. Die Grenzkontrollen zur Türkei erweisen sich als überraschend unkompliziert, bis uns an der letzten Schranke klargemacht wird, dass wir zurück müssen, weil Stempel von mindestens drei Behörenden in den Pässen fehlen: Unsere persönliche Einreise und das Fahrzeug müssen registriert werden und der Zoll darf auch noch stempeln.
Dort interessiert sich der Uniformierte nur wenig für die von uns eingeführten Dinge. Im vorgelegten Reisepass von Iris fehlt der Stempel für den eingeführten OF-EN. Die ernstgemeinte Frage des Zöllners "Who is the boss?" klärt wo der Autostempel hingehört.
Nun begrüßt uns ein Land, das sich zeigen will. Die Straßen sind bestens ausgebaut, die Weite der Frühlingsnatur unterstreicht
diesen ersten Eindruck.
Wir entscheiden, nach Süden ans Marmara-Meer zu fahren. In Tekirdag, wo wir übernachten wollen, pulsiert das Leben. Einen passenden Stellplatz für unseren OF-EN finden wir hier nicht und so geht es weiter entlang der Hauptverkehrsstraße Richtung Istanbul.
Kurz vor Silivri (noch knapp 45 km bis Istanbul) nimmt uns ein Campingplatz direkt am Meer auf.
Das Schönste hier ist natürlich die WiFi-Verbindung, die euch diesen Bericht beschert. Hier wollen wir einen Tag bleiben, um unseren Istanbul-Ausflug vorzubereiten. Dabei helfen uns Gitte und Dieter aus Heusenstamm und Marlys und Rolf aus der Schweiz, die gerade von dort kommen.
14. - 20. Mai 2011 (km 15.124) Istanbul - Troja - Ören
Zum Abschied gibt uns auch der Campingplatzbesitzer noch einen Tipp für einen guten Stellplatz in Istanbul.
Gegen 12 Uhr sind wir da. Die Blaue Moschee in Sichtweite, parken wir am Leuchtturm ein.
Und gleich geht’s los Richtung Blaue Moschee, Haghia Sophia und Großer Bazar. Aber wir wollen hier nicht unsere Sightseeingtour beschreiben, die Bilder sagen wieder mehr als Worte.Es ist unglaublich wie viel Geschichte auf einem zu Fuß
erreichbaren "Fleck" konzentriert ist.
Gegen 18 Uhr sind wir zurück an unsrem OF-EN und um uns herum tanzt der Türke. Im, an unseren Stellplatz grenzenden Park, hat sich bei diesem herrlichen Wetter die halbe Türkei, vielleicht auch nur ein Viertel Istanbul zum Picknick und Angeln versammelt. Das geht bis weit in die Nacht mit vielfältiger türkischer Musik.
Am nächsten Morgen um 10.30 geht die Fähre längs des Bosporus bis in Sichtweite des Schwarzen Meeres. Wir können die mondänen Wohngegenden der Istanbuler zwischen antiken Regierungsgebäuden und altertümlichen Festungsanlagen bestaunen.
Dazu noch die beiden weitgespannten Brücken, die Europa
mit Asien verbinden.
Gegen 17.00 Unr sind wir wieder zurück an der Galata – Brücke. Wir haben noch Zeit die Süleymaniye-Moschee zu besichtigen
und uns im Lebensmittelbezirk des Großen Bazar zu versorgen. Ein großes Stück goldgelber Käse, das wir uns leisten, entpuppt sich zuhause als säuerliche, gesalzene Butter. Da muss man halt umdenken.
Auch heute Abend gibt’s Party im Park. Allerdings wird es dieses mal ab 23.00 Uhr ziemlich schnell ruhig.
Genug Kultur, noch kurz zwei Stunden Montagmorgen - Rushhour der 18 Millionen-Stadt, die vor 2700 Jahren gegründet wurde, dann gelangen wir über die Bosporusbrücke nach Asien.
Über Izmit geht’s nach Iznik zu dem Ausgrabungsgelände der Keramiköfen, in denen die berümten IZNIK-Fliesen hergestellt wurden. Eine "Abkürzung" dorthin bestätigt wieder einmal, dass wir mit unserem OF-EN das richtige Fahrzeug haben.
Am Wegesrand Schildkröten der Schuhgröße 43 ½ , auf den Feldern Störche wie bei uns Krähen und tiefrote Mohnblumen.
Wir übernachten am Ulubat-See Zur Feier des Tages, vor einem Jahr haben wir die Entscheidung für unsere Reise getroffen, gibt es ein Festmenü. Der Kellner des Restaurants versteht von dem, was wir bestellen wollen soviel wie wir von dem, was er uns vorschlägt.
Unser Vertrauen wird geehrt, das Essen ist großartig. Fisch aus dem See und zu Trinken Raki mit Wasser. In den Schlaf gesungen werden wir von den Kröten aus dem See.
Am nächsten Morgen, wir wollen gerade von unserem Parkplatz fahren, schafft es ein zurückstoßender Reisebus die Ortschaft zusammenzutrommeln. Er trifft einen Laternenmast, der gleichzeitig die Ortselektrik verteilt. Zwei Oberleitungen reißen ab und hängen so tief, dass wir mit unserem 3,50 m hohen OF-EN nicht mehr durchkommen.
Die hilfsbereite Bevölkerung zeigt uns einen zweiten Weg aus dem Dorf. Unser heutiges Tagesziel Troja erreichen wir am Nachmittag.
Die Besichtigungstour wird auf den nächsten Tag verschoben und wir genießen noch ein paar Stunden die Sonne, die gegen 20 Uhr über Europa versinkt.
In unseren Reiseführern wird davor gewarnt zuviel zu erwarten. Es „ ... nehmen sich ... die dort zu sehenden Relikte...geradezu enttäuschend, ja mickrig aus...“. Wir können beide diese Einschätzung nicht teilen. Schautafeln beschreiben die Siedlungsgeschichte Trojas und vermitteln „Verständnis“ für die Kriege, die um diese Stadt an der handelswirtschaftlich so wichtigen Einfahrt zu den Dardanellen geführt wurden. Wir müssen beide unsere Hände auf Steine legen, die vor über 4000 Jahren von Menschen, die hier lebten behauen und aufgeschichtet wurden. Wenn wir etwas als mickrig empfinden, dann sind wir das.
Von Troja geht’s weiter an der Küste entlang Richtung Süden. Hier hätten wir noch etliche Stationen der Griechischen und Römischen Geschichte besuchen können. Wir genießen aber lieber den Blick auf Landschaft und Meer
Die Badeorte an der Ägäischen Küste sollen hier touristisch noch nicht so vermarktet sein. Doch als wir am Straßenrand anhalten um ein Foto zu machen und einen Tee zu trinken, werden schon Parkgebühren aufgerufen, was uns erbost fliehen lässt. Gerne hätten wir für den Tee einige Lira mehr bezahlt, aber Parkgebühren am Straßenrand eines Steilhangs, NO!
Wir wollen am Sütüven-Wasserfall übernachten. Dies ist leider nicht möglich – Naturschutzgebiet. Trotzdem soll die Parkgebühr für unseren "Minibus" umgerechnet 15 € kosten, NO!
In Ören finden wir wieder einen Campingplatz direkt am Meer. Wir sind das fünfte Auto mit deutschem Kennzeichen, außerdem stehen hier noch ein Schweizer und ein Franzose.
Der Sonnenuntergang ist auch hier ein Bild wert.
Heute ist wieder Arbeitstag. Nach fast drei Wochen Reise ist mal Wäsche fällig. Außerdem gilt es auch das Tagebuch aufzufüllen.
P.S. zum Thema Reisegeschwindigkeit: Hier sind heute die Eheleute Reinhard mit ihrem Wohnmobil angekommen. Sie sind vor vier Tagen in Chemnitz gestartet ;-)
21. - 30. Mai 2011 (km 15.994) Pamukkale - Ephesos - Bodrum
Zur Zeit (24.5.) sind wir in Mesudiye bei Salih, Sevgin und Su den Eigentümern von HOPPALA Pension und Restaurant direkt am Strand.
Diese Familie kümmert sich ganz besonders liebevoll um ihre Gäste.
Wahrscheinlich werden wir so schnell nicht den Absprung finden, das heißt wir haben genügend Zeit für unseren nächsten Bericht.
Wir bitten um Verständnis ;-)
Am nächsten Morgen gibt es einen starken Sturm und auch ein paar Regentropfen. Kein Strandwetter, also geht’s doch weiter.
Aber der Reihe nach. Wir müssen ja unsere Route ab Ören noch schildern. Die erste Etappe geht durch eine wunderschöne Landschaft mit Wein- und Olivenanbau.
Am Ende des Tages holen wir bei den Wachmännern eines
Speichersee die Erlaubnis zur Übernachtung ein.
Schnell erhalten wir Besuch von einer türkischen Familie auf Sonntagsausflug. Das von ihnen einige in der kleinsten Hütte
Platz finden munkelt man, hier der Beleg:
Am nächsten Morgen fällt der Abschied schwer. Der letzte
Blick über den See und für euch in die Kamera.
Auf dem weiteren Weg begegnen wir einer Rebsorte besonderer Art, türkischer Mohnwein, eine Sorte die ganz besonders fetzt ;-).
Als wir wieder mal nach dem Weg fragen, tauchen plötzlich diese türkischen Landfrauen auf und wollen unbedingt unsere OF-EN von innen besichtigen, mit Babbelschuhen. Nach der Besichtigung – in Strümpfen – posieren die Mädels für dieses Bild.
Manchmal ist die Entscheidung schwer, wo geht’s lang?
Wir entscheiden uns für den richtigen Weg und kommen in ein
Bergdorf. Dort wollen uns alle erklären wie man Brot macht.
Als wir die Bilder dann auch gleich ausdrucken versammelt sich die Dorfjugend. Alle wollen aufs Foto und dann einen Abzug haben.
Unser nächstes Ziel sind die berühmten Kalksinterterrassen in Pamukkale. Hier soll schon Kleopatra das mineralische
Quellwasser für Ihre Schönheit genutzt haben.
Am späten Nachmittag geht’s weiter Richtung Ephesos. Früh am nächsten Morgen sind wir mit die ersten Besucher der altgriechischen Stadt. Jetzt wissen wir was der Reiseführer meinte, als er die Ruinen von Troja als mickrig bezeichnete. Guckst Du:



Auf dem Rückweg zum Ausgang nach 2 Stunden ist’s
aus mit der Idylle.
Jetzt gibt’s endlich Frühstück am Straßenrand
Danach werden im nächsten Ort die Reserven wieder aufgefüllt.
Wo finden wir in Bodrum einen Übernachtungsmöglichkeit?



Nach zwei Stunden mühsamer Fahrt durch die engen Gassen
ist’s ein Stellplatz am SurfClub direkt am Meer.
Weiter geht’s am nächsten Tag.
90 Liter Diesel kosten hier immerhin 325 TL. Da wird dann schon mal das Auto umsonst gewaschen und die „Waschmänner“ posen stolz vorm eigenen Werk.
Es liegt nicht man Waschwasser oder am Diesel, dass der hochgelobte OF-EN hin und wieder muckt.
Das Diagnosegerät meldet P0299 –
Turbolader / Kompressor – geringer Ladedruck
Bei solchen Überholmanövern wollen wir dann
lieber nicht mithalten.
HOPPALA ist unser heutiger Nachtplatz.
Am nächsten Morgen, wie schon geschrieben,
kein Strandwetter.
Erst nachmittags, kurz vor Kas:
Der schönere Terrassen-Campingplatz ist leider schon von einer Holländischen Gruppe okkupiert. So müssen wir im Olympos Camp am Straßenrand nächtigen. Der junge Eigentümer, ein echter Beachboy, preist seinen teuren Platz als „luxury Camp“.
Wir halten’s bei diesem Straßenlärm nur eine Nacht aus und entscheiden am nächsten Tag, nach den sich häufenden OF-EN Fehlermeldungen, eine Werkstatt in Antalya aufzusuchen. Dort hoffen wir einen tüTü zu finden, der uns unsere Sorgen nimmt.
CAKIR OTOMOBIL
Die Jungs dort bemühen sich fast drei Stunden um eine Lösung. Es bleibt die Empfehlung eine Inspektion bei einer Mercedes-Vertragswerkstatt durchführen zu lassen.
Wir fahren weiter und finden NOSTALGIE Beachcamp. Zwei Tage vebringen wir mit den bereits o.g. 22 Holländischen WOMos. Kein Problem. Die schweizer Besitzerin Verena ist Profi, alle sind glücklich!!
Hier sind wir schon seit 3 Tagen. Heute Abend kochen wir mit Claudia und Michael, die beiden Youngsters haben 6 Monate Auszeit genommen und fahren mit dem selbstausgebauten 4X4 Sprinter aus der Schweiz in die Türkei und von dort ans Nordkap. Spannend.
Habt ihr noch Verständnis? Bis bald.
PS.Heute geht's weiter Richtung Kappadokien, gemeinsam mit den Youngsters.
31. Mai – 13. Juni (km 18.503) Manavgat–Kappadokien–Nemrut Dagi
Ja, es wird Zeit, dass wir wieder etwas von uns hören lassen.
Vor zwei Wochen haben wir die Mittelmeerküste mit unseren neuen schweizer Freunden Richtung Norden verlassen.
Wir hatten festgestellt, dass ein Großteil unserer Streckenplanung zusammenpasst und uns entschlossen gemeinsame Sache zu machen.
Unser erster Stop ist Beysehir, wo wir eine Holz (!) Moschee aus dem 13. Jhd. besichtigen. Am Eingang gibt’s noch eine fast kostenfreie Einführung in die türkische Kopftuch-Wickeltechnik. Dafür kaufen wir gerne ein paar selbstgestrickte Strümpfe.
Danach begrüßt der Imam persönlich und führt uns stolz durch seine wunderschöne Moschee.
Weiter geht’s Richtung Kappadokien. Nur kurz nach dem Weg gefragt, da gibt es Tee beim Ortsvorsteher. Er zeigt uns seinen Rundstempel. Aber ohne Claudias Wörterbuch hätten wir es nicht verstanden. Immer eine gute Gelegenheit unser Türkisch zu verbessern.
Im Göreme Tal können wir wandern und die Schweizer Käse Landschaft bewundern. Vulkane haben dieses Gegend mit Asche, Lava und Schlamm überzogen. Niederschläge und Temperatur haben aus dem porösen Tuffsteinmaterial Schluchten, Kegel und Höhlen geformt.
Schon vor 4000 Jahren wurden diese Höhlen von Menschen als Wohnungen genutzt. Später ab dem 2. Jhd. unserer Zeitrechnung begannen, von Römern verfolgte Christen die Höhlen weiter auszubauen, Kirchen anzulegen, Verbindungen zu schaffen und auf diese Weise unterirdische Städte zu errichten.




In Kappadokien gibt's viel zu sehen. Der Kaya Campingplatz ist bestens ausgestattet und europäisch sauber, so bleiben wir 3 Tage und starten von hier unsere Touren.

Dann geht’s ins Ihlara Tal, eine 100 m tiefe, 10 km lange Schlucht, bei der sich, so der Reiseführer: „... in ihrer Monumentalität ein Vergleich mit dem Grand Canyon aufdrängt“. Das Tal ist wirklich traumhaft aber monumental, nein!




Das nächste große Ziel ist der Nemrut Dagi, ein 2150 m hoher Berg, auf dem der Wind die hohen Temperaturen angenehm wegbläst.
Wir dürfen in dieser Höhe sogar über Nacht stehen. Jetzt sorgt der orkanartige Wind bei Iris für leichte Panik. Sie hat Sorge, dass der Wagen den Hang hinabgeblasen wird. Die anderen können beruhigen und so verbringen wir die Nacht in luftiger und schwindelnder Höhe.
Sonnenuntergang und Sonnenaufgang auf der Spitze zu erleben
ist hier Pflicht.
Zugegeben wir haben nur die letzten 200 Höhenmeter zu Fuß gemacht.
Am nächsten Tag wollen wir Hasankeyf besichtigen, bevor dieses idyllische Dorf mit seinem Kulturdenkmal durch den geplanten Stausee verschwinden soll.
Von den noch aktiven Klöstern rund um Mydiat ist Mor Gabriel das lebendigste und größte. In diesem wunderschönen aus gelbem Sandstein erbauten Kloster wird heute noch aramäisch, die Sprache Jesus gesprochen und unterrichtet. Wir dürfen mit unseren Autos im Klosterhof stehen und verbringen unseren letzten gemeinsamen Abend.
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von den liebgewon- nenen Reisegefährten. Claudia und Michael wollen ja noch ans Nordkap und wir möchten die Situation an der Syrischen Grenze erkunden.
In Nusaybin, dem östlichsten Grenzübergang nach Syrien läuft das Leben unserem Eindruck nach völlig normal und wir fassen Mut. Wir haben die Adresse eines syrischen Reiseführers bekommen, den wir jetzt per Email anschreiben. In 2 – 3 Wochen wollen wir es wagen. Er soll uns innerhalb zwei Tagen sicher durch Syrien nach Jordanien bringen. Mal sehen wie seine Antwort ausfällt.
Den "Wahlsonntag" verbringen wir im "Dülük Baba". Dort grillen hunderte türkische Familien, wie wir es aus dem Frankfurter Scheerwald kennen.
Es stehen immer wieder Menschentrauben vor unserem Auto, jeder will uns zum Essen einladen. Wenn wir nicht zu ihnen kommen, dann kommen sie zu uns, bringen Tee oder Gebäck. Alle sind so herzlich. Und das Verrückteste ist, dass junge bildhübsche Mädchen oder ihre zahnlosen Mütter gemeinsam mit Iris auf dem eigenen Handy fotografiert werden wollen. Wir kommen uns vor wie Außerirdische ;-).
Bei der Suche nach der Mercedes Vertragswerkstatt bietet Günay ihre Hilfe an. Kurzentschlossen steigt sie mit den Kindern ihres Bruders in unser Auto ein und zeigt den Weg.
Danach werden wir im Kreise ihrer Familie zum Mittagsessen eingeladen.
Heute haben wir den ganzen Tag in Gazi Antep bei der Mercedes Vertragswerkstatt verbracht, wo unser OF-EN die 20.000 km bekommen hat und den immer wiederkehrenden Fehlermeldungen in der Elektronik nachgegangen wurde. Der hervorragend deutsch sprechende Werkstattleiter betreut uns den ganzen Tag. Neben Internet und Tee haben wir Mittagessen und zum Abschluss noch türkischen Kaffee.
So gastfreundliche Menschen, wie die Türken dieser Region haben wir bisher noch nicht kennen gelernt.
Für heute ein sattes Gülle Gülle
14. – 21. Juni (km 20.391) Gazi Antep-Nordostanatolien-Südküste
Ein Bild müssen wir noch nachreichen, gefunden auf der Herrentoilette von Mercedes in Gazi Antep: „Tigernase“.
Bevor wir Gazi Antep in Richtung N-O-Anatolien verlassen, müssen wir noch beim Kebab Meister Halil (Halil Usta) vorbei. Durch schmale, verwinkelte Gassen, am steilen Berg finden wir das Kebab Haus. Meister Halil begrüßt uns gleich am Eingang persönlich.

Unsere Bestellung nimmt ein junger Mann (15 Jahre Osnabrück) auf und freut sich sichtlich über die deutschen Gesprächspartner.
Wir bekommen eine Leckerei nach der anderen.
Butterzarte Hammellende, Lahmacun, Salat, Ayran - das haben wir doch gar nicht bestellt??? Als wir bezahlen wollen bei Meister Halil, lehnt dieser ab, wir sind seine Gäste!!

Jetzt sind wir gestärkt fürs „wilde Kurdistan“. Unser erster Stop am Van - See ist der kleine Nemrut Dagi. Der Berg ist mit 2916 m zwar höher als der gleichnamige Götterberg, warum er trotzdem der kleine ist, wissen sicher die Götter.
Der Van – See mit 3.740 km² ist der größte See der Türkei. Das Wasser des Sees ist stark alkalisch, seit der einstige Abfluss des Sees durch den o.g. Vulkan Nemrut Dağı versperrt wurde
Der Weg hinauf zum Vulkankrater ist zwar teilweise zweispurig, doch sollte keine der beiden Spuren, schneller als mit 25 km/h gefahren werden. Die Natur rings um den Kratersee entschädigt uns dann für das Geschaukel und Gerüttel auf dem Hinweg.




An einem Wasserfall vorbei geht’s Richtung Iranische Grenze. Hier macht Iris wieder einen kurzen Sprach-Crash-Kurs, Kurdisch.
Der Ararat, mit 5137 m Höhe der höchste Berg der Türkei, soll selbst Noah mit seiner Arche im Weg gestanden haben.
Vom 3500 m hohen Basislager kann man in 2 Tagen den Gipfel besteigen. Allerdings dauert die Ausstellung des Besteigunspermits ca. vier Wochen. Auch guttrainierte 65-jährige können sich den Aufstieg zumuten. Wolfram lässt sich lieber noch mal zum Kebabmeister einladen, wo er eine bessere Figur macht.
In unserem Lager, den Ararat in Sichtweite, treffen wir Heiko.
Er kommt mit seiner BMW mit Seitenwagen aus der Nähe von
Hamburg und wartet hier auf Visapost aus Deutschland.
Insgesamt 18 Stück braucht er für sein Vorhaben, das Befahren der Seidenstraße. Über den Iran will er nach Turkmenistan, nach Usbekistan und Kasachstan bis nach Russland.
Zurück am Van - See treffen wir auf dem Camping Platz mit Blick auf die Heiligkreuzkirche Akdamar
Vanessa und Glenn. Die beiden Australier haben die letzten Jahre in London gearbeitet und sind seit Mitte Mai von dort mit Ihrer BMW ebenfalls Richtung „Stans“ wie sie sagen (Turki-, Usbeki- und Kasa-) aufgebrochen. In 1 ½ Jahren wollen sie dann irgendwann mit dem Motorrad in Australien ankommen. Wir drücken uns die Daumen.
Ergänzt wird unsere abendliche Runde durch Christian, Christof und Thomas (in alphabetischer Reihenfolge). Die Jungs aus Deutschland machen jährlich zusammen eine 4-wöchige Motorradtour und haben auch viel zu erzählen.
=Dusche ;-)
Am nächsten Tag gibt uns Steve, ein Englischprofessor aus Yorkshire, Grund noch einen Tag zu bleiben. Er kommt gerade über den Iran aus Oman, wo er die letzten Jahre Englisch unterrichtet hat. In seinen zukünftigen Rentenjahren will er mit seiner Frau und seinem Kühlschrank im Defender die Welt bereisen. Es gibt also viel zu erzählen. Und vielleicht begegnen wir uns ja noch mal.
Eine echte Fehlerbehebung gab’s jedoch nicht. Wir werden in den nächsten Tagen noch mal vorbeifahren, um die in Deutschland bestellten zwei Luftfilter abzuholen.
Bei so vielen Kilometern passiert’s dann doch einmal. Wolframs an die Türken angepasste Fahrweise wird auf einem Polizeivideo dokumentiert.
Trotz intensiver Verhandlungen können die Polizisten nicht überzeugt werden, dass bei einem Preis von 140TL (knapp 65 EUR) für eine Tempoüberschreitung von 9 km/h auch das Video an die Hauptdarsteller zu übergeben ist. Lediglich ein Barzahlerrabatt von 25 % springt heraus und nach Zahlung der 105 TL geht’s weiter.Inzwischen sind wir wieder am Meer in der Nähe von Antakya, dem antiken Antiochia. Auch Issos liegt hier in der Nähe. Unser Reiseführer erhält dann doch wieder mal eine Bestätigung: „ Dem Geschichtsinteressierten öffnet sich in der Türkei das größte Freilichtmuseum der Welt. Nicht einmal in Griechenland selbst können mehr Zeugnisse der griechischen Antike bewundert werden als in Kleinasien.“
Vor einigen Wochen noch hätten wir viele der von uns besuchten Stätten in Griechenland gesucht. Naja, Kriege verändern Grenzen und Reisen bildet.
Gleich werden wir noch Kontakt zu dem syrischen Reiseleiter aufnehmen. Wir hatten letzte Woche schon mal mit ihm telefoniert. Er sieht keine Problem uns durch Syrien zu lotsen und dabei noch Aleppo, Palmyra und Damaskus zu zeigen. Wir denken, dass wir unser Schicksal nicht so sehr herausfordern und lediglich den kürzesten und sichersten Weg in Syrien Richtung Jordanien aufgezeigt bekommen wollen. Frühestens nächsten Montag (27.) werden wir den Schritt wagen. Vorher melden wir uns aber ab.
Bis dahin Allaha ısmarladık.
22. - 25.6.2011 (km 22.730)
Solange waren wir noch nirgends gestanden, wie hier auf dem traumhaften Orient Campingplatz bei Fergini, dem genialen holländischen Türken, bei dem es uns an nichts gefehlt hat. Der ganze Platz ist bepflanzt mit allen möglichen Früchten (Aprikosen, Maulbeer, Banane, Ekalyptus), die wir alle essen dürfen ;-)
Wir waren bis auf einen Tag (mit Lisa und Toni, die mit ihrem Morgan das Mittelmeer umrunden) alleine hier. In den 6 Tagen haben wir in aller Ruhe den letzten Bericht geschrieben, die Homepage umgebaut (nach bereisten
Ländern sortiert in der Kopfzeile), Wäsche gewaschen,
ein Brot gebacken, einen Kuchen gebacken, eine 4 km Wanderung durch ein Flussbett und eine 16 km Radtour beides bei 38° gemacht.
Vor allem aber haben wir mit dem syrischen Reiseleiter verhandelt und dann unsere Entscheidung für die Syriendurchquerung getroffen. Viele Gespräche mit verschiedenen Overlandern und die Anregungen von Siegfried aus Karlsruhe (s.a. Gästebuch) haben uns bewogen den Schritt alleine zu wagen.Wir werden am Dienstag (28.) die Grenze von Kilis nach Azaz/Syrien n überqueren. Von dort fahren wir nach Kafr Amme in der Nähe von Aleppo und besprechen uns mit dem deutschsprechenden Kaddourbruder, um die weitere Streckenführung festzulegen.
Aus heutiger Sicht fahren wir Mittwoch (29.) Richtung Westen zum Euphrat Staudamm, von dort nach Rasarfa weiter nach Palmyra, wo wir in Syrien zum zweiten Mal übernachten wollen.
Am Donnerstag (30.) gehts dann Richtung Damaskus auf die Autobahn M5 nach Amman. Die erste Nacht in Jordanien wollen wir im www.olivebranch.com.jo verbringen. Von dort werden wir uns schnellstmöglich wieder mit einem jordanischen Gruß melden.
26. Juni 2011 (km 17.972)
Bei Mercedes in Gazi Antep angekommen, müssen wir feststellen, dass die beiden bestellten Luftfilter doch noch nicht aus Deutschland geliefert wurden.
Da wir nicht noch länger mit der Syriendurchquerung warten wollen, stornieren wir die Bestellung. Wir werden versuchen die Luftfilter in Ägypten zu besorgen. Wieder erleben wir das Serviceparadies Türkei - oder Mercedes?!
Noch ein paar wichtige Erledigungen
in Gazi Antep und der Weg
ist frei zum Grenzübergang nach Syrien.
Hallo Sonja, beachte den Haarhalter links ;-)
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